12. Mai 2025 Führung in der Markthalle
Im Innenhof des „Alten Schlosses“ in Stuttgart ging es los. Das „Dorle“ erwartete uns schon mit einem kleinen Einkaufskorb. Sie erzählte, wie die Grafen vom Rotenberg nach Stuttgart gekommen sind. Von Eberhard im Bart, der den Bäckermeister Frieder dazu verurteilte ein Brot zu backen, durch das dreimal die Sonne scheint. Durch die verschränkten Arme seiner Frau kam im Idee der heutigen Brezel. Und von Herzog Christoph, der als Reformator des Staates und der Landeskirche galt. Weiter ging es zum Schillerplatz. Auch hier gab es eine Geschichte, wie man umsonst zu einem Denkmal kam. An der Confiserie Selbach, die älteste in Stuttgart, erzählte sie die Geschichte der „Stuttgarter Rossbolla“, eine Spezialität derselben.
Handel wurde bis ins 19. Jahrhundert im fürstlichen Rathaus betrieben. 1820 stiftete König Wilhelm I. die heute Markthalle. Sie wurde 1914 durch die im Jugendstil gebaute „Neue Markthalle“ ersetzt. 77 Architekten gaben einen Entwurf ab. Umsetzen durfte seinen Plan Marin Elsässer, ein Schüler von Paul Bonatz, dem Planer des Hauptbahnhofes. Am 30. Januar 1914 wurde sie eingeweiht. 1944 wird sie im 2. Weltkrieg ziemlich zerstört und 1946 bekommt sie ein Glasdach und ab 1953 wieder betrieben. 1971 als unwirtschaftlich eingestufte, sollte sie abgerissen werden. Jedoch mit einer Stimme Mehrheit wurde dies abgelehnt und 1972 unter Denkmalschutz gestellt.
Besonders hervorzuheben ist der „Ceres-Brunnen“ in der Markthalle. 1916 erschaffen, steht er zwischen den beiden Treppenaufgängen zur Empore. Er wurde im Krieg zerstört und durch einen Förderverein initiiert 2007 wieder aufgebaut. Ceres ist die römische Göttin der Früchte und der Erde.
Zahlreiche Stände sind zu sehen. Es gibt fast alles was das Herz oder der Magen begehrt. Ein Italiener ist sogar am längsten präsent. Aus allen Herren Länder sind Waren zu sehen und kaufen: Iran, Griechenland, Italien, Polen, Spanien, Ungarn, Frankreich und der Schweiz. Am griechischen Stand gab es eine kleine Verköstigung und a Schnäpsle. Das Warenangebot ist sehr vielseitig: Obst und Gemüse, Backwaren, Schokolade, Käse, Spirituosen, Fleisch und Wurst und vieles mehr. Drei Gastronomien runden das Angebot ab und sind auch abends geöffnet.
Am Karlsplatz gab es zum Abschluss Äpfelschnitz aus Streuobstwiesen. Kein Elstar sondern ein Goldstar!