8. September 2024 - Beiträge - Lockbiene - Rückblick - Autor*in

Ausflug mit kurzen Wegen am 3. September 2024

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Es wurde ein gelungener Ausflug. Die Idee mit wenigen Wegen viel zu sehen, war genial. Um 10.30 Uhr gings los. Erste Station war in Großallmerspann, in der Nähe von Kirchberg an der Jagst, das historische Gasthaus „Lamm“. Es ist 350 Jahre alt und hat viel gesehen. Ab 1598 wurde es dreimal verändert und im 19. Jahrhundert wurde auch der Grundriss verändert und eine Innentreppe eingebaut. Vorher gelang man über eine Außentreppe in den 1. Stock, den Gaststuben. 1945 wurden sanitäre Einrichtungen eingebaut. Einige Wirte und viele Gäste hat das Gasthaus gesehen. In den 60er Jahren war es gut besucht u.a. durch amerikanische Soldaten. In den 70ern wurde es modern renoviert, was die Umsatzzahlen aber nicht erhöhte. Dann lag es ein paar Jahre im Dornröschenschlaf. Ab 2005 wurde es museales Dorfwirtshaus genannt und nach umfangreichen Restaurationsarbeiten ab 2008 wieder in Betrieb genommen. Hier haben wir zu Mittag gegessen.

Zweite Station war die evangelische Kirche in Gaggstatt. Bekannt wurde sie aus der Fernsehserie „Pfarrerin Lenau“. Frau Gabler hatte viel zu erzählen. Die alte Kirche von 1413 wurde baufällig. 1901 wurde Planskizzen bestellt und 1903 wollte man anfangen zu bauen. Mit den Plänen wurde Prof. Theodor Fischer beauftragt mit genauen Vorstellungen, wie die Kirche aussehen sollte. Allerdings hatte der Professor auch seine eigenen Vorstellungen, die nicht allen Gaggstattern gefiel. 1903/04 Abriss der alten Kirche, 1904 Beginn der Bauarbeiten, Einweihung am 29. Oktober 1905. Der Innenraum der Kirche ist schon einmalig: Es gibt keinen Mittelgang, ein Holzradleuchter ziert die Deckenmitte, die blaue Farbe der Kirchenbänke erinnert an Wellen, einfacher Verzierungen der Säulen und bunte Felder mit sich wiederholenden Bildern und vieles mehr.

Abschluss mit Kaffee und Kuchen war in der „Jagsttalranch“ in Großforst am Kocher-Jagst-Radweg. Im Nebenerwerb wird Landwirtschaft betrieben mit Mutterkuhhaltung, Lamas und zwei älteren Straußen. Hier kann man Sonn- und Feiertags einkehren. Im Frühjahr gibt es eine Straußenei-Ausstellung und Anfang September der Markt „Selwer gemacht“. Leider wurden wir von einem Gewitter überrascht, so konnten wir nicht im Freien sitzen.

Ein eindrucksreicher Tag ging wieder viel zu schnell vorbei. Vielen Dank an Karin Schurr für die Organisation! Und der Firma Böltz fürs Fahren!