5. Juli 2023 - Beiträge - Lockbiene - Rückblick - Autor*in

Ferienausflug am 1. Juli 2023 nach Augsburg

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Mehrmals verschoben konnten wir nun die Fugger-Stadt und das Augsburger Puppentheater besuchen. Schon früh morgens um 7 Uhr ging es los. Ein kurzer Halt an der Raststätte mit Brezeln und restlichem Fingerfood vom Bürgerempfang ließen den Tag gut angehen.

Mit kleiner Verspätung war das erste Ziel erreicht: die Fugger-Stadt. Ein Gästeführer empfing uns gut gelaunt. Die Fugger-Stadt ist weltbekannt. Es war zu dieser Zeit, im frühen 16. Jahrhundert nicht üblich, sich um Bedürftige zu kümmern. Jakob Fugger selber hatte Vorfahren, die Weber waren. Später handelten sie mit den Tuchen der Weber. Weiter ging es mit dem Eintritt in die Kaufleute-Zunft. Dann kamen erste Bankgeschäfte dazu. Es wurden Kredite an Kaiser und Könige vergeben. Das Vermögen wurde immer mehr. Verglichen mit heute, war und ist die Familie Fugger von der Lilie die reichste Familie der Welt. Jakob Fugger gründete dann, aufgrund seines Wissens, dass man unverschuldet in eine Notlage kommen kann, die Sozialsiedlung – die Fuggerei. Voraussetzungen für eine günstige Wohnung waren und sind bis heute gültig: man musste katholisch sein, unverschuldet in Not geraten und in Augsburg ansässig sein. Verpflichtungen gab es natürlich auch: Man muss – auch heute noch – drei Gebete täglich sprechen. Dies kann man in der Markuskirche. Heute wird die Siedlung mit Stiftungsgeldern finanziert. Unter anderem auch durch die Eintrittsgelder. Heute bezahlt man 88 Cent im Jahr Miete plus Nebenkosten. Die sind auch relativ günstig, hat man doch einen eigenen Stromanbieter.

Verschiedene Wohnungen konnte man besichtigen. Eine mit Einrichtung aus dem 16. Jahrhundert und eine moderne von heute. Dazu konnte man Geschichten der ehemaligen Bewohner nachlesen. Wenn man in dieser Siedlung wohnt, muss man den regen Besucherstrom ertragen können. Fremde Leute schauen in die Gärten, die Straßen sind voller Menschen und etliche Führungen in Gruppen.

Nach der Mittagspause war Zeit zur freien Verfügung. Um 15.00 Uhr besuchten wir dann die Vorstellung in der Augsburger Puppenkiste, die ja schon Generationen von Kindern erfreut hat mit den Puppenspielen von Jim Knopf, Urmel, Bill Bo und vielen anderen.

1940 wird der Soldat Walter Oehmichen in Calais in einer Schule einquartiert. Dort entdeckt er ein kleines Puppentheater. Er unterhält seine Kameraden damit und hat den Traum vom eigenen Theater in der Kiste, die er überall mitnehmen kann. 1948 wurde dann in Augsburg Premiere gefeiert.

Wir durften die Geschichte des „Räuber Hotzenplotz“ sehen. Leider blieb dann keine Zeit mehr, das Museum zu besuchen. Hier werden die Marionetten der einzelnen Stücke in den Kulissen ausgestellt und natürlich die Geschichte der Puppenkiste erzählt.

So ein Tag ist immer zu kurz. Vielleicht hat er animiert, Augsburg wieder mal zu besuchen.

Herzlichen Dank auch an unseren Busfahrer Dani, der routiniert die Baustellen in Augsburg umfahren hat und uns sicher nach Hause gebracht hat!